Donnerstag2. März 2023Rotenburg-Bebraer Allgemeine / Titelseite

STAND­PUNKT

Tik-Tok ist eine Ge­fahr für die Ju­gend 

 

VON DE­NI­SE DÖR­RIES 

 
 

Kurzvideo-Dienst in der Kritik 

Es ist längst nichts Neues mehr, dass Kurz­vi­de­os im In­ter­net von Mil­lio­nen Nut­zern kon­su­miert und ge­teilt wer­den. Auf der Platt­form Tik-Tok fin­den Vi­de­os mit Tän­zen zu Chart-Songs, neuen Trends, Tipps für den All­tag und Co­me­dy in end­lo­ser Folge ihren Platz. Die kur­zen, meist nur bis zu 60 Se­kun­den lan­gen Vi­de­os, mögen auf den ers­ten Blick nach Spaß klin­gen, doch sie wer­den von ei­ni­gen Ge­fah­ren über­schat­tet.

Die Vor­wür­fe gegen den Kurz­vi­deo-Dienst aus dem chi­ne­si­schen By­te­Dance-Kon­zern häu­fen sich: Spio­na­ge, man­geln­der Daten- und Ju­gend­schutz, Cy­ber­mob­bing bis hin zu Wäh­ler­be­ein­flus­sung. Tik-Tok steht be­reits seit Län­ge­rem in der Kri­tik. Das große Pro­blem: Die Un­ter­hal­tungs­platt­form hält sich nicht an die eu­ro­päi­schen Rechts­vor­schrif­ten bei Da­ten­schutz, Ur­he­ber­rech­ten und On­line­platt­for­men. Es sei nicht hin­nehm­bar, dass In­ter­net­nut­zer in­ner­halb we­ni­ger Se­kun­den von lus­ti­gen und ge­fahr­lo­sen In­hal­ten zu ge­fähr­li­chem und be­droh­li­chem Con­tent ge­lan­gen, sagt EU-Kom­mis­sar Thier­ry Bre­ton. Shou Zi Chew, Chef der Vi­deo­platt­form, wur­den Sank­tio­nen an­ge­droht, wenn sein Un­ter­neh­men sich in Zu­kunft nicht an die eu­ro­päi­schen Richt­li­ni­en hal­ten soll­te.

Der man­geln­de Ju­gend­schutz wird mit ge­fähr­li­chen Mut­pro­ben, wie etwa die „Black­out Chal­len­ge“, bei der es darum geht, die Luft an­zu­hal­ten, bis man das Be­wusst­sein ver­liert, un­ter­stri­chen. Und nicht nur des­we­gen sind die Kin­der durch die App ge­fähr­det, auch die Aus­wir­kung auf die psy­chi­sche Ge­sund­heit der Nut­zer ist be­droh­lich. Ju­gend­li­che wei­sen eine ge­rin­ge­re Auf­merk­sam­keits­span­ne auf, da sie es von Tik-Tok ge­wohnt sind, alle wich­ti­gen In­for­ma­tio­nen ge­bün­delt in ein paar Se­kun­den ser­viert zu be­kom­men. Das führt in den schlimms­ten Fäl­len zu Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­kei­ten und Un­auf­merk­sam­keit.

Be­son­ders Kin­der und Ju­gend­li­che kön­nen die Ge­fahr durch be­droh­li­che Mut­pro­ben und Trends nur schwer ein­schät­zen. Aus die­sem Grund müs­sen die Be­hör­den ein­grei­fen, und Auf­klä­rungs­ar­beit soll­te ver­mehrt statt­fin­den. Die Ju­gend muss ge­schützt wer­den. ➔ PO­LI­TIK